Wann bin ich gefährdet?
Der Gedanke sich das Leben zu nehmen entwickelt sich immer aus einem Zusammenspiel von vielen, verschiedenen Faktoren. Aktuelle Belastungen und Lebenskrisen wie z.B. der Tod von Partner:in, Trennung und Scheidung, Diagnose einer schweren Krankheit können ebenso eine Rolle spielen wie psychische Krankheiten.
Ein Mensch, der mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen, will nicht sterben! Er kann nur nicht so weiterleben, er sieht im Moment keinen Ausweg, hofft aber gleichzeitig darauf, dass sich die Situation wieder verbessert. Das Bedürfnis von Betroffenen ist groß, über die verzweifelte Situation zu sprechen. Diese „Hilferufe“ müssen ernst genommen werden.
Die allermeisten Suizide werden direkt oder indirekt angekündigt, oft sogar mehrfach. Äußerungen wie „Ich will nicht mehr leben“, „Ich kann nicht mehr“ oder „Wenn das so weiter geht, dann bringe ich mich um“ müssen unbedingt ernst genommen werden.
Wenn man das Gefühl hat, eine Person könnte an Suizid denken, dann sollte man offen nachfragen, nicht darum herumreden. Fragen Sie z.B.
„Ich habe das Gefühl, dir geht es im Moment nicht gut! Möchtest du mit mir darüber reden? Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Ich mache mir Sorgen um dich, du wirkst in letzter Zeit so bedrückt. Ist etwas los bei dir?“
Ein Gespräch über Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und die momentane Situation ist fast immer eine große Entlastung für die Betroffenen.
Wenn Sie den Eindruck, dass der Betroffene professionelle Unterstützung braucht dann vermitteln Sie bitte an die auf dieser Webseite angeführten Hilfs- und Beratungseinrichtungen bzw. nehmen Sie selbst Kontakt mit diesen auf, um sich Rat zu holen.
Vergessen Sie nicht, dass Gespräche Leben retten können. Den einzigen Fehler, den man machen kann, ist nichts zu tun!