Maltherapie – dem Leben wieder Farbe geben
Die Patienten haben die Möglichkeit im KH Maria Ebene in der offenen Malgruppe das personenorientierte Malen kennen zu lernen.
Humanistische Maltherapie/Personenorientierte Maltherapie ist eine kunsttherapeutische Methode, bei der in der Triade “Malender-Bild-Malbegleitung“ prozessorientiert gearbeitet wird.
Dabei wird meist keine Aufgabe gestellt, der offene Malprozess steht im Vordergrund. Das Bild entsteht aus dem ersten Impuls des Malenden und wird davon ausgehend weiterentwickelt. Aufgaben, Themen und Ziele für die Therapie ergeben sich aus diesem Malprozess. Die Aufmerksamkeit gilt dem Bild und dessen Entstehung.
Bei dieser Malweise wird nicht das „Richtige“, das maltechnisch perfekte oder künstlerisch ästhetische Bild angestrebt. Die Bilder sind in Ordnung, so wie sie sind und müssen nicht verglichen, bewertet oder interpretiert werden.
Im Vordergrund der therapeutischen Arbeit, steht der “schöpferische Prozess“ und seine Wahrnehmung. Zwischen den Bildprozessen und Lebensprozessen besteht eine Analogie. Der Malprozess ist bedeutsam, weil er in ähnlicher Weise zur Lebensbewältigung abläuft. Neue Schritte wagen, Risiko eingehen, Hemmnisse erkennen und sich im Malen spürend begegnen.
Im geschützten Ort, dem sogenannten Malraum-Setting, im sozialen Umfeld der Gruppe, können neue Verhaltensweisen erprobt werden. Die Patienten können neue Perspektiven entdecken, zulassen und ausprobieren. Sich von Leistungsansprüchen befreien und positive Energie tanken, Lebensfreude und Lebenskraft erfahren.
Oft hilft es Patienten mit Suchterkrankung Ruhe und Halt zu finden. Eigene Gefühle und Bedürfnisse wieder wahrzunehmen.
Innerhalb der Triade „Malende, Bild, Maltherapeutin“ entsteht eine Beziehung, die es dem Malenden ermöglicht, sich auszudrücken und Bedürfnisse zu klären. Übernahme von Verantwortung und Abgrenzung, Konfliktbereitschaft und Konfliktlösung werden erfahren und geübt.
Maltherapie öffnet den Zugang zur eigenen Kreativität, in der Kraft zur Veränderung möglich wird.