Sie sind hier: Startseite / Wir über uns / Jahresberichte / Jahresbericht 2018

Jahresbericht 2018

Auslastung in der Suchtarbeit konstant hoch – Cannabis als Schwerpunktthema für 2019

Am Mittwoch, den 3. April 2019 lud die Stiftung Maria Ebene zur Präsentation ihres Jahresberichts 2018 in die Räumlichkeiten der „SUPRO – Werkstatt für Suchtprophylaxe“ nach Götzis. Primar Dr. Michael Willis und Verwaltungsdirektor Mag. Günter Amann legten die Zahlen, Daten und Fakten des Geschäftsjahres 2018 vor und informierten über die wichtigsten Themen im laufenden Jahr. Die Stiftung Maria Ebene widmet sich im aktuellen Arbeitsjahr thematisch verstärkt dem Umgang mit dem Suchtmittel Cannabis aus wissenschaftlicher bzw. therapeutischer Sicht. „Mit dem 25-jährigen Jubiläum der SUPRO – Werkstatt für Suchprophylaxe haben wir zudem allen Grund zu feiern. Die kontinuierliche Arbeit in der Suchtprophylaxe hat für uns einen hohen Stellenwert und ist für die gesamte Suchtarbeit von großer Bedeutung“, unterstreicht Primar Willis die Bedeutung dieser Institution. „Wir starten heuer nach einer intensiven Pilotphase außerdem mit der breiten Umsetzung von ‚Gesund Aufwachsen in Vorarlberg‘, ein Projekt zur Gesundheitsförderung in Kindergarten und Volksschule und werden im Herbst das jährliche Symposium der Stiftung – heuer unter dem Generalthema Cannabis – ausführen, berichtet Mag. Andreas Prenn, Leiter der SUPRO.


Leichter Rückgang an Patienten bei konstant hoher Auslastung
Weiterhin sind die stationären Einrichtungen der Stiftung Maria Ebene, also das Krankenhaus sowie die Therapiestationen Carina und Lukasfeld, sehr stark ausgelastet, wie die Zahlen aus dem Jahresbericht 2018 belegen. „Wir hatten im vergangenen Jahr eine konstant hohe Auslastung von 90 Prozent, trotz einem leichten Rückgang zum Vorjahr von 4 Prozent. In absoluten Zahlen sind das 574 stationäre Patienten und 1.171 ambulante Fälle“, informiert Günter Amann. Die Arbeit in den Beratungsstellen Clean Bregenz, Feldkirch und Bludenz war ebenfalls konstant hoch mit insgesamt 28.419 Leistungen an Klienten bei 1.091 betreuten Personen. Die SUPRO verzeichnete eine Steigerung zum Vorjahr von rund 8 Prozent – in Summe wurden 10.265 Personen erreicht: 4.779 Kinder und Jugendliche, 3.602 Erwachsene – vorwiegend Eltern – und 1.884 Multiplikatoren wie Pädagogen, Sozialarbeiter oder Lehrlingsverantwortliche. Die Stiftung beschäftigte 2018 gesamt 90 Vollzeitstellen im stationären Bereich (87 im Vorjahr) und unverändert rund 27 Vollzeitstellen in den Beratungsstellen der Cleans und der SUPRO.

Personelle Weichenstellungen
2018 brachte darüber hinaus wichtige personelle Veränderungen in unterschiedlichen Leitungsfunktionen: Maga. Anja Burtscher folgte in der Therapiestation Carina auf den langjährigen Leiter Johannes Rauch, der den verdienten Ruhestand antrat. Nach 25 Jahren übergab Michael Lipburger die Leitung des Clean Bregenz in die Hände von Wolfgang Grabher, M.Sc. Die ehemalige Landesrätin Dr. Greti Schmid übernahm 2018 die ehrenamtliche Tätigkeit der Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Maria Ebene von Walter Stefani. Er erfüllte diese Funktion 16 Jahre lang mit viel Umsicht und großem Verantwortungsbewusstsein.

Erstes rauchfreies Krankenhaus in Vorarlberg
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Krankenhauses Maria Ebene ist die Umsetzung des Projekts „Rauchfreies Krankenhaus“. Mit der vollständigen Trennung des letzten Raucherbereichs vom Krankenhausareal ist die Maria Ebene das erste rauchfreie Vorarlberger Krankenhaus. Das Österreichische Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) verlieh der Maria Ebene dafür die Silber-Zertifizierung. „Damit geht ein lang gehegter Wunsch des rauchfreien Krankenhauses in Erfüllung. Wir wollen unsere Patienten bestmöglich unterstützen, wenn sie während ihres Aufenthaltes bei uns auch das Rauchen aufgeben möchten“, betont Primar Willis und hofft auf Nachahmer. Eine weitere Qualitätssteigerung beim Nichtraucherschutz steht mit dem Gold-Zertifikat unmittelbar bevor.

Neue Abgabestelle in Bregenz
Im September 2018 hat die neue Abgabestelle für Substitutionsmittel des Clean Bregenz in der Merbodgasse 10 in Bregenz ihren Betrieb aufgenommen und bringt damit eine weitere Verbesserung in der ambulanten Suchthilfe im Bezirk Bregenz.

Personal bleibt wichtiges Thema
Erfreut zeigte sich Günter Amann auch über die insgesamt positive Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr bei der Besetzung der offenen medizinischen Dienstposten mit neuem Fachpersonal. Im Hinblick auf weitere bevorstehende Pensionierungen bleibt die Suche nach qualifiziertem Personal aber weiterhin ein wichtiges Thema. „Die Arbeit mit Suchtkranken ist für viele eine sehr sinnstiftende Herausforderung. Mit intensiven Weiterbildungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Beschäftigungsmodellen bietet die Stiftung Maria Ebene ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier beste Voraussetzungen“, ist Amann von den Vorteilen der Stiftung als Arbeitgeberin überzeugt. Das zeige auch der Anteil an Teilzeitmitarbeitenden von konstant 72 Prozent oder der hohe Frauenanteil von zwei Drittel der Beschäftigten in der Stiftung Maria Ebene. Über das Anbieten von Praktika-Plätzen wird auch schon früh der Kontakt zu zukünftigen, neuen Mitarbeitern gesucht. 2018 machten 34 Personen in den Gebieten Psychologie, Sozialarbeit und Kreativtherapie und 23 in der Pflege von dieser Möglichkeit Gebrauch.