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Therapeutisches Filzen

Filzen fördert die individuellen Fähigkeiten von Suchtpatienten

Die Geschichte des Filzes
Seit wann sich Menschen mit Filz umgeben, weiß niemand so genau. Vermutlich ist das Verfilzen von Rohwolle und Tierhaaren die älteste Technik der Textilverarbeitung überhaupt. Vermutet wird, dass die Filzeigenschaft der Wolle vor 8000–10000 Jahren entdeckt wurde.

Vor zwei Generationen, war es noch üblich, dass in beinahe jedem Haushalt ein Spinnrad gestanden hat, auf dem die Frauen Wolle versponnen haben. „Ebenfalls besaß meine Großmutter eine Handkarde um die Wolle vom geschorenen Schaf zu kämmen“, so die Leiterin der Kreativwerkstatt Brigitte Penz.

Filzen als Therapie
Filzen fördert die individuellen Fähigkeiten und bringt neue aktive Erfahrungen in den Alltag von Suchtpatienten. Die Auseinandersetzung mit dem Material spricht alle Sinne an. Es wird die Sensomotorik unter anderem die Auge-Hand-Koordination durch das Reiben und Walken der Wolle, aber auch die Feinmotorik, Kreativität, Ausdauer und Konzentration gefördert. Durch das Arbeiten in der Gruppe werden Kommunikations- und Sozialverhalten gestärkt. Sich wiederholende Arbeitsabläufe ermöglichen ein selbständiges Arbeiten und erhöhen somit die meist fehlende Selbstsicherheit. Die Freude ist den meisten Patienten ins Gesicht geschrieben und sie können es kaum glauben, welch tolles Werk sie schlussendlich selbst geschaffen haben.