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Sucht und Migration

Es ist eine Herausforderung für Institution wie auch für die ganze Gesellschaft.

Migranten kommen häufig aus Kulturen, in denen andere Suchtformen als Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit verwurzelt sind. So befinden sich unter türkischen Migranten viele pathologische Spieler. Andererseits sind Flüchtlinge traumatisiert und greifen zur Selbstbehandlung auf Suchtmittel zurück. Suchtauslösend sind bei vielen Flüchtlingen Verlust von Heimat und Trennung von den Familien, Anpassungsprobleme, Arbeitslosigkeit und fehlende Perspektiven.

Selbstverständlich stellen die unterschiedlichen Kulturen eine besondere Herausforderung an die Beratung und an die Behandlung von suchtkranken Menschen dar. Die Sprache ist oft eine nicht zu unterschätzende Hürde. Diese gilt es zu überwinden, um Vertrauen und die Bereitschaft aufzubauen, sich in einen hilfreichen Prozess der Reflexion und Suche nach neuen Lösungen einzulassen. In den letzten Jahren wurde zunehmend Erfahrung gesammelt. So kann das Krankenhaus auf Patienten aus inzwischen 32 Nationen verweisen.

Im Eingangsbereich des Krankenhauses Maria Ebene wurde im Rahmen der Kreativtherapie für das Symposium „Migration und Sucht“ eine Kunstinstallation mit unseren Patienten gefertigt. Die hohen Stacheldrahtzäune sollten nicht nur aus aktuellem Anlass das Trennende an den Grenzen Europas symbolisieren, sondern auch die Grenzen zwischen den Menschen aus unterschiedliche Kulturen aufzeigen. Jeder Mensch hat eigene Zäune und Schutzmauern, die unterschiedlich hoch und durchlässig sind. Es ist ein Denkanstoß für uns alle, Grenzen abzubauen, wo immer wir auf diese treffen Barrieren abzureißen, aufeinander zuzugehen und jedem Mitmenschen auf Augenhöhe zu begegnen.