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Maskenbau und Maskenspiel

Ein Verfahren der Kunsttherapie

Das Anfertigen einer Maske ist eine in alten Traditionen stehende Handlung. Es erfordert keinerlei Vorkenntnisse oder Kunstfertigkeit – sondern ganz einfach Respekt. Die von den eigenen Händen geformte und bemalte Maske kann tiefen Einblick in verborgene Seiten öffnen und zur eigenen unverfälschten Natur führen.

Geschichte
In fast allen Teilen der Welt spielten Masken eine wesentliche Rolle als Kult und Gebrauchsgegenstände. Überlieferungen und archäologische Funde sprechen dafür, dass es in Europa einst ein Maskenwesen gab, das dem der Naturvölker entspricht. Die ersten Masken waren Tiernachbildungen aus der Zeit der Jäger und Sammler. Die Afrikaner glauben, z.B. dass die Seele der Toten nur durch das Einsetzen von heiligen Musikinstrumenten und heiligen Masken ihren ewigen Seelenfrieden finden.

Die Ursprünge der Maske liegen im Kultischen. Als Totenmaske, Kriegsmaske, kultische Tanzmaske tauchen sie schon sehr früh in der Geschichte der Menschheit auf. Masken sind ein hervorragendes Medium für die Gestaltarbeit an der „Grenze“.

Ein Symbol der Grenze zwischen außen und innen
Sie schützt das Gesicht des Trägers vor den Blicken der anderen. Sie trennt es aber auch von seiner Umgebung. In der Maske zeigt und verbirgt sich der Mensch zugleich. Masken sind also niemals nur Verkleidung. Mit dem Tragen einer Maske schlüpfen sie in ein anderes Sein von sich selbst. So können weniger bekannte oder weniger vertraute Anteile seines Selbst oder sogar ein abgespaltenes „Ich“ ein Gesicht bekommen.

Maskenherstellung

  • Pappmascheemaske
    Sie wird aus Ton vorgeformt
  • Gipsmaske
    Material: Gipsbinden, Wasser, Vaseline oder Niveacreme.Zuerst werden die Gipsbinden in kleine Stücke geschnitten. Das Gesicht mit Vaseline eincremen. Die Nasenwurzelpartie verstärken, die Nasenlöcher frei lassen. Das Formen einer Maske ist ein Vorgang konzentrierter Aktivität. Jeder Schritt bedeutet eine Entscheidung. Intensiviert wird der Vorgang der Maskengestaltung durch geschlossene Augen, um dem was innen fühlbar ist Raum zu geben.

 

 

Maskenspiel
Die Maske wird zu einem „Botschafter“ aus der anderen Welt. Der Mensch mit der Maske kann sich öffnen und zu sich selbst sprechen. Durch das Rollenspiel schlüpft man in eine andere Figur und macht sie sich vertraut. Somit schafft das Spielen mit der Maske einen Teil seiner eigenen Identität.

Sinn und Ziel des Therapeutischen Maskenspiels
Gestörte Verbindungen zwischen Psyche und Körper werden spielerisch wieder in Gang gebracht. Nicht Gelebtes oder Verdrängtes kann spielerisch wieder gewonnen werden und steht als Lebensenergie neu zur Verfügung. Die Anfertigung, das Erspüren und hineinschlüpfen in die Maske regt einen Individuationsprozess an.